07.11.2010 - NS-Geschichte: Gedenkplatz in Silbertal
Identifizierung als NS-Täter
Hintergrund für die Entfernung des Kriegerdenkmals war die Identifizierung des vermeintlichen Kriegsopfers Josef Vallaster als NS-Täter. Er soll in der Euthanasieanstalt Hartheim und im Vernichtungslager Sobibor an Morden beteiligt gewesen sein.
Als dies bekannt wurde, gründete die Gemeinde Silbertal eine Geschichtswerkstatt. Diese hat in Zusammenarbeit mit zahlreichen Experten den neuen Gedenkplatz erarbeitet.
Schlichte Steinplatte im Boden
Beim neuen Gedenkplatz wurden schlichte Steinplatten, teils mit Text versehen, in den Boden eingelassen.
Die Bepflanzung dazwischen signalisiere die ständige Pflege, die die
Erinnerungskultur fordere, so Projektleiter und Historiker Bruno
Winkler.
Bruno Winkler
Sohn unterstützt den Gedenkplatz
Bei der Eröffnung des Gedenkplatzes war auch
Klaus Vallaster, Sohn von NS-Töter Josef Vallaster, anwesend. Er hat
von Beginn an die Mitglieder der Geschichtswerkstatt bei ihrer Arbeit
unterstützt.
Klaus Vallaster
"Ich habe mich mit dem, was mein Vater in Hartheim und Sobibor für Aufgaben hatte, auseinandergesetzt. Es hat keinen Zweck, irgendwie etwas klein zu reden, sondern es bringt uns nur weiter, wenn wir offen darüber reden", so Klaus Vallaster im ORF-Vorarlberg-Interview.
Audio
Klaus Vallaster
Länge: 0min 19sec
Teilen der Bevölkerung wäre es allerdings lieber gewesen, die Vergangenheit ruhen zu lassen.
Stimmen aus der Bevölkerung zum neuen Gedenkplatz
Silbertal
Länge: 0min 23sec
Video
Ein Beitrag von ORF-Vorarlberg-Redakteurin Angelika Schwarz über die Eröffnung des Gedenkplatzes.
Quelle: http://vorarlberg.orf.at/stories/480251/
Ausführlicher Text von Bruno Winkler in "KULTUR", Nov. 2010