Meinrad Pichler / Harald Walser: Die Wacht am Rhein. Alltag in Vorarlberg während der NS-Zeit
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Vieles war hier auch damals nicht anders als anderswo: der anfängliche wirtschaftliche Aufschwung; die darauf folgende Umstellung auf Kriegs- und Mangelwirtschaft; die Militarisierung aller Lebensbereiche; die totalitäre Einebnung der politischen Landschaft; und die Verfolgung all jener, die den Ansprüchen dieses Systems entgegenstanden - in einem Ausmaß übrigens, das hinter großstädtischen Verhältnissen durchaus nicht zurückblieb. Aber es gab auch etliche regionale Besonderheiten, und auch von diesen berichtet dieses Buch: die Resistenz des katholischen Milieus gegen die nationalsozialistischen Modernisierungsvorstellungen; die dominierenden Textilfabrikanten, die größtenteils auf die NS-Karte gesetzt hatten und nun Rüstungsproduzenten wurden; die Verlagerung kriegswichtiger Industrie in die vermeintlich bombensichere "Alpenfestung"; und schließlich die Grenzlage zur einzigen kriegsverschonten Demokratie im Herzen Europas, zur Schweiz. Den NS-Herren war Vorarlberg ein zentraler Außenposten - eine "Wacht am Rhein".
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