Harald Walser (1988): "Der Engel von Auschwitz" – Zum Wirken der Krankenschwester Maria Stromberger
Siehe auch die Buchpublikation von Harald Walser: Ein Engel in der Hölle von Auschwitz. Das Leben der Krankenschwester Maria Stromberger. Wien 2021
Harald Walser
"Der Engel von Auschwitz"
Zum Wirken der Krankenschwester Maria Stromberger
Erschienen in: Montfort - Vierteljahresschrift für Geschichte und Gegenwart Vorarlbergs, Jg. 40, 1988, Heft 1, S. 70-78
Edward Pyś lebt heute in Polen. Er war als einer der ersten Häftlinge im Konzentrationslager Auschwitz und mußte am Aufbau des Lagers ab dem Zeitpunkt seiner Einlieferung mitarbeiten. Pyś wurde am 11. Juni 1922 in Rzeszow geboren und im Frühjahr 1940 wegen konspirativer Tätigkeit gegen die deutschen Besatzungstruppen in einer Widerstandsgruppe von den Deutschen verhaftet.1
Nach Gefängnisaufenthalten in Rzeszów und Tarnów kam er am 14. Juni 1940 nach Auschwitz, wo er bis zur Evakuierung des Lagers am 18. Jänner 1945 gefangengehalten wurde. Er hatte die Häftlingsnummer 379 erhalten. Die Nummern 1 bis 30 waren an die ersten KZ-Insassen - vornehmlich deutsche Berufsverbrecher - vergeben worden. Sie sollten in diesem Lager leitende Funktionen in der Häftlingshierarchie erhalten und waren - zum Teil - mitverantwortlich für die Schreckensherrschaft in Auschwitz.2 Am 5. Mai 1945 wurde Edward Pyś von amerikanischen Truppen im Konzentrationslager Gusen, einem Nebenlager von Mauthausen, befreit.3
Wie konnte Edward Pyś überleben?
Er selbst hat eine eindeutige Erklärung: Die aus Vorarlberg gekommene Krankenschwester im SS-Revier, Maria Stromberger, hat sich um ihn gekümmert. Sie hat ihn gepflegt, als er krank war, hat ihn in kritischen Situationen gedeckt und ihm wertvolle Hinweise gegeben, die ihm schließlich das Überleben in der Hölle von Auschwitz möglich machten.
Maria Stromberger wurde am 16. März 1898 in St. Veit geboren und kam in den Zwanzigerjahren gemeinsam mit ihrer Schwester Karoline nach Bregenz. Hier arbeitete sie mehr als ein Jahrzehnt im Sanatorium Mehrerau als Krankenschwester. Mit Kriegsbeginn änderte sich für die humanistisch eingestellte und religiöse Frau vieles: Vorerst wurde sie in ein Kärntner Lazarett dienstverpflichtet. Dort hörte sie von Soldaten einiges über die Zustände in Polen, über die Judenverfolgung, über die großen Konzentrationslager. Die Wahrheit schien ihr kaum glaublich: "Als alte Österreicherin konnte ich sie einfach nicht glauben. Wir waren immer tolerant und human."4
Sie meldete sich freiwillig zur Arbeit nach Polen. Ihre Schwester in Bregenz, Karoline Greber, hatte ihr davon abgeraten, zu ungewiß erschien ihr, was Maria Stromberger in Polen erwarten würde. Doch diese ließ sich nicht abhalten:
"Ich will sehen, wie es wirklich ist, vielleicht kann ich auch etwas Gutes tun."5
"Andere stellten sich blind und taub, wenn sie etwas erfuhren", schreibt der ehemalige Auschwitz-Häftling Hermann Langbein, "Maria Stromberger suchte die Wahrheit."6
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Maria Stromberger (1898-1957). Von den Häftlingen als "Engel von Auschwitz" bezeichnet.
Versetzung nach Polen
Am 1. Juli 1942 nahm sie ihren Dienst als Abteilungsschwester in einem Infektionsspital in Królewska Huta (Königshütte) auf. Dort kam sie schon nach wenigen Wochen in Kontakt mit zwei Häftlingen und Zivilpersonen aus Auschwitz. Die Häftlinge hatten Glück gehabt, denn sie waren außerhalb des Lagers gewesen, als der Verdacht aufkam, sie seien an Typhus erkrankt. Im Lager hätte dies das Todesurteil sein können, in Königshütte aber kamen die Häftlinge wie die Zivilpersonen für die Inkubationszeit (21 Tage) zur Beobachtung in das Infektionsspital. Maria Stromberger berichtet über diese Häftlinge:
"Beide Männer haben in ihren Fieberphantasien schreckliche Dinge hinausgeschrien, sie waren in unvorstellbarer Angst, wir mußten sie isolieren. Ihr Zustand im Fieber war so, daß einer der Männer mir gegenüber gewalttätig wurde. Ich pflegte sie solange, bis sie gesund waren. Es dauerte fünf Wochen, bis das Gift, das sich in ihren Hirnen festsetzte, sich im Organismus auflöste, so daß man sie als normal ansprechen konnte."7
Auf weiteres Befragen gaben die Männer der Krankenschwester schließlich die Auskunft, daß ihre Fieberphantasien auf der Wahrheit beruhten, baten sie aber gleichzeitig, ja nie über diese Dinge zu sprechen.
Schwester Maria faßte nun den Entschluß, sich nach Auschwitz versetzen zu lassen. Sie fuhr an die für sie zuständige Stelle, das Kreisamt in Katowice (Kattowitz), wo sie von einer erstaunten Schwester empfangen wurde. Diese habe sich aber gleichzeitig auch sehr erfreut gezeigt und gemeint, es sei richtig, daß Schwester Maria die "nationalsozialistische Volksidee" so am Herzen liege. Ihr Wunsch wurde akzeptiert.8
Dienst in Auschwitz
In Auschwitz begann Maria Stromberger am 1. Oktober 1942 ihren Dienst als Oberschwester im SS-Revier. Sie kam nicht - wie sie erwartet hatte - ins Häftlingslager, da dieser Dienst kurz zuvor von den Reichsstellen in Berlin für arische deutsche Krankenschwestern verboten worden war. Krankenpersonal wurde aber auch bei den Aufsehern dringend benötigt, denn im Sommer 1942 war in Auschwitz unter SS-Leuten Typhus ausgebrochen. Es entstand eine eigene Abteilung für diese Kranken, in die Maria Stromberger nun versetzt wurde. Neben ihr gab es weitere Krankenschwestern, die von den Häftlingen, die Hilfsdienste zu verrichten hatten, meist gefürchtet wurden.
Maria Stromberger fiel es in der Anfangszeit daher nicht leicht, das Vertrauen der Gefangenen zu gewinnen. Erst als sie bei der brutalen Ermordung eines Häftlings erschüttert zusammenbrach, trauten sich einige von ihnen, mit ihr Gespräche aufzunehmen. Der intensivste Kontakt entwickelte sich dabei mit dem ihr unmittelbar unterstellten Edward Pyś, der im Jahre 1960 folgendes über diese Zeit berichtete:
"Im Laufe der Vertiefung des gegenseitigen Vertrauens begann Schwester Maria immer mehr, sich um uns Häftlinge zu sorgen, sie verschaffte uns Nahrung und Medikamente illegal usw.
In dieser Zeit hatten wir schon selbst Kontakte zu den Häftlingen in der Schlachterei und Molkerei hergestellt und erhielten Nahrungsmittel, die uns am Leben hielten, wir konnten sogar unsere Fürsorge auf die 'Muselmanen' erstrecken."9
Als "Muselman" oder "Muselmann" wurden im Häftlingsjargon Gefangene bezeichnet, die völlig entkräftet und dem Hungertod nahe waren. Ihr unsicherer Gang und das Fallen des Körpers nach vorne konnten den Eindruck erwecken, als würden sie im Sinne des mohammedanischen Ritus beten. Diesen Menschen zu helfen war sehr gefährlich.
Die Häftlinge im SS-Revier aber hatten einigen Spielraum. Eines Tages entdeckte dann doch ein SS-Mann im Kasten von Edward Pyś eine Kanne Milch, die dieser - ohne Wissen der Krankenschwester - "organisiert" hatte. Der SS-Mann brüllte mit dem Häftling und kündigte eine Meldung an die Lagerleitung an. Schwester Maria konnte das Schlimmste gerade noch verhindern, indem sie geistesgegenwärtig behauptete, sie habe dem Häftling die Kanne gegeben. Es seien Milchreste, die geschlechts- und typhuskranke SS-Männer nicht ausgetrunken hätten. Sie persönlich habe - anstatt die Milch zu vernichten - diese den Häftlingen gegeben. Ab diesem Zeitpunkt war das Vertrauen der Häftlinge in Maria Stromberger groß, zumal diese auch in der Folge immer wieder Lebensmittel und Medikamente "abzweigte".
Was sie in diesen ersten Monaten ihrer Tätigkeit in Auschwitz miterlebte, bestärkte ihren Vorsatz, zu helfen, wo sie nur konnte.
Im Prozeß gegen den Lagerkommandanten Rudolf Höss berichtete sie 1947 über einige dieser Erlebnisse. So wurde sie eines Tages Zeugin, wie eine soeben mit einem Transport angekommene Gefangene samt ihren beiden Kindern vor der Gaskammer im Stammlager Auschwitz, wo sich auch das SS-Revier befand, auf ihren Tod wartete:
"Ich schildere einen Vorfall, den ich durch das Fenster beobachtet hatte. Ein Bub, vielleicht sieben fahre alt, in einem Matrosenanzug und blonden Haaren, zog seinen Anzug aus und legte ihn sorgsam zusammen, neben ihm stand seine Mutter mit einem vielleicht eineinhalbjährigen Kind im Arm, das bereits nackt ausgezogen war. Die Mutter legte das Kind in die Arme des kleinen Buben, um auch sich ganz auszuziehen, dann gingen sie gemeinsam hinein."10
Ein anderes Mal mußte Maria Stromberger miterleben, wie an einem besonders kalten Tag im Jänner 1943 drei große Lastkraftwagen vollbeladen mit nackten Männern in das Lager Birkenau fuhren, wo die Männer den Weg in die Gaskammern antreten mußten:
"Ich blieb wie erstarrt stehen. Da fuhren an mir drei riesige Lastkraftwagen vollbeladen mit nackten Männern vorbei, die vom Fieber geschüttelt wurden und ihre mageren Hände bittend nach mir ausstreckten - ich stand doch in Schwesterntracht an der Straße - und ich konnte ihnen nicht helfen."11
Wenigstens in Einzelfällen wollte und konnte sie aber doch helfen und fand mehrfach Gelegenheit dazu.
Im Sommer 1943 erkrankte Edward Pyś an Typhus, für einen Häftling in Auschwitz konnte dies das Todesurteil bedeuten. Wer sich krank meldete, ging nämlich Gefahr, bei den berüchtigten "Selektionen" als nicht mehr lebenswert angesehen zu werden. Die Kollegen Pyś' nahmen sich nun seiner an und führten den Fieberkranken jeweils zur Arbeit. Nur durch das Tor, wo die Wachen postiert waren, mußte er allein gehen. Doch bald war Pyś auch hierzu nicht mehr imstande. Schwester Maria versuchte nun, den Häftling mittels Injektionen wiederherzustellen und quartierte ihn während seiner Arbeitszeit jeweils im Badezimmer des SS-Reviers ein. Den SS-Männern teilte sie mit, dieser Raum dürfte nicht betreten werden, da dort noch nicht desinfizierte Kleidungsstücke erkrankter Männer aufbewahrt würden. Die Arbeit des Häftlings wurden von ihr miterledigt. Doch die Kräfte des Edward Pyś schwanden immer mehr, er mußte sich schließlich doch krank melden und landete im Block 20, dem Spitalsblock des Lagers. Nach drei Tagen kam die heftige Krisis, doch danach erholte sich Pyś relativ schnell und konnte den Block 19, in den er inzwischen zur "Schonung" überstellt worden war, dank der Mithilfe von Häftlingsärzten bald verlassen. Maria Stromberger pflegte ihn schließlich wieder gesund, gab ihm zusätzliche Verpflegung und die nötigen Medikamente.12
Edward Pyś schrieb später über diese Zeit an seinen ehemaligen Häftlingskollegen Hermann Langbein:
"Sie war wirklich wie eine Mutter für mich und für uns alle."13
Doch Pyś war nicht der einzige Häftling, dem Maria Stromberger helfen konnte. Hunia Hecht, die in der SS-Schneiderei arbeitete, berichtete über die Tätigkeit dieser Frau:
"Schwester Maria hat uns immer etwas mitgebracht, wenn sie zu uns kam."14
Die Vorarbeiterin in dieser Schneiderei sagte aus, Schwester Maria habe ihre Besuche in der Schneiderei so eingerichtet, daß möglichst niemand von der SS dort gewesen sein. Dann habe sie jeweils über die aktuelle Frontlage berichtet. So hätten die Frauen von ihr erstmals etwas über die Landung der Alliierten in der Normandie im Juni 1944 gehört. Auch notwendige Medikamente habe sie stets verläßlich besorgt.15
Natürlich war das Wirken dieser außerordentlichen Frau innerhalb des Lagers auch der SS aufgefallen. Bereits im Jänner 1943 wurde sie bei ihrem Vorgesetzten, Dr. Eduard Wirths, denunziert. Wirths aber hatte Gefallen gefunden an der tüchtigen Krankenschwester und ließ es bei einer Verwarnung bewenden:
"Schwester Maria, ich muß Ihnen mitteilen, daß ich von verschiedenen Seiten höre, daß Sie zu mütterlich und menschlich mit den Gefangenen umgehen. Ich möchte nicht, daß Sie hinter die Drähte geraten und warne Sie daher. Ich muß zugeben, daß manche dieser Häftlinge, vor allem die Leute des Kommandos aus unserem Revier, keine Verbrecher sind, aber sie bleiben doch unsere Feinde. Ich möchte Ihnen als Schwester zu verstehen geben, daß Sie vorsichtiger sein sollen."16
Wirths schützte seine Oberschwester auch im Sommer 1944, als diese sich weigerte, ein Rundschreiben wie alle anderen SS-Männer und Zivilbediensteten in Auschwitz zu unterschreiben. Damals begann die Massenvernichtung der ungarischen Juden, die zu Hunderttausenden in den folgenden Monaten in Auschwitz ermordet wurden. In diesem Rundschreiben hatte es unter anderem geheißen: "Ich verpflichte mich dazu, bei dieser Aktion mit allen meinen Kräften mitzuwirken."17
Dr. Wirths akzeptierte schließlich, daß Maria Stromberger diesen Satz durchstrich und das Schreiben erst dann unterschrieb. Sie berichtete im Prozeß gegen Rudolf Höss selbst davon, daß andere allerdings, die dasselbe wie Schwester Maria machen wollten, zur Unterschriftsleistung gezwungen wurden.18
Hermann Langbein hat in seinem wichtigen Buch über "Menschen in Auschwitz" diesem Arzt ein eigenes Kapitel gewidmet und dabei betont, daß Wirths seinen Dienst in den verschiedenen Konzentrationslagern nur sehr widerwillig verrichtet und den Häftlingen immer wieder geholfen hat. Als sein Schreiber konnte Langbein diesen Arzt genau studieren und berichtet schließlich auch davon, daß er nach Kriegsende für ihn eingetreten wäre. Auch aus den Briefen von Maria Stromberger geht ähnliches hervor. Aber Dr. Wirths beging nach seiner Gefangennahme durch englische Truppen Selbstmord.19
Organisierter Widerstand im Lager
Auch unter den Bedingungen des Konzentrationslagers Auschwitz war es einigen Häftlingen möglich, an Widerstand nicht nur zu denken, sondern ihn auch zu organisieren.20
Führend beteiligt waren in dieser Organisation Häftlinge aus Österreich - etwa Ernst Burger, Alfred Klahr, Hermann Langbein und Josef Meisel. Eine entscheidende Rolle spielte auch der spätere polnische Ministerpräsident Józef Cyrankiewicz.21 Ziel des Widerstands in Auschwitz war es vor allem, der Außenwelt Nachrichten über die Vorgänge im Lager zu übermitteln und durch die dadurch erhoffte Bombardierung der Bahnstrecke die weitere Massenvernichtung vor allem der Juden zu erschweren. Hin und wieder wurde zu diesem Zweck auch versucht, einigen Häftlingen die Flucht aus dem Lager zu ermöglichen.
Im April 1947 sagte Maria Stromberger im Prozeß gegen den ehemaligen Lagerkommandanten von Auschwitz, Rudolf Höss, aus. Anschließend besuchte sie den ihr im Lager untergebenen Edward Pyś (rechts neben ihr) und einen weiteren ehemaligen Auschwitz-Häftling.
Auch Edward Pyś kam mit dieser Widerstandsgruppe in Kontakt und wurde aktiv: Anfang 1944 schmuggelte er von seinem Arbeitsplatz im Stammlager Plastiksprengstoff, den er auf Umwegen von polnischen Partisanen erhalten hatte, ins Nebenlager Birkenau. Ab diesem Zeitpunkt wurde er mehrmals mit ähnlichen Aufträgen bedacht. Als relativ qualifizierter Häftling hatte er wesentlich mehr Bewegungsfreiheit als andere, weil er beispielsweise im röntgenologischen Laboratorium ein- und ausgehen konnte und die Röntgenplatten zwischen SS-Revier und Laboratorium hin- und herzutransportieren hatte. In diesen Schachteln schmuggelte er Flugblätter und Sprengstoff ins Lager. Doch dann riß jener Kontakt, den die Widerstandsbewegung in Auschwitz mit der Außenwelt hatte, plötzlich ab. In dieser Situation versuchten die führenden Männer im Lager fieberhaft nach einem Ausweg, bis man schließlich beschloß, an Schwester Maria heranzutreten. Edward Pyś wurde beauftragt, sie unter Hinweis auf die Gefährlichkeit des Auftrages vorerst zum Schein zu bitten, diese Aufgabe zu übernehmen. Maria Stromberger hatte zwar keine völlige Bewegungsfreiheit - so war ihr beispielsweise nicht gestattet, ins Häftlingslager zu gehen -, konnte aber doch bei Kurzurlauben Auschwitz verlassen. Mit einigen Kassibern wurde sie bei so einer Gelegenheit nach Königshütte geschickt, um diese dort an einer bestimmten Adresse abzuliefern. Nachdem überprüft worden war, ob die Sendung auch angekommen war, wurde Maria Stromberger öfters mit ähnlichen Aufträgen bedacht. Einmal gelang es ihr sogar, eine Pistole ins Lager zu schmuggeln. Edward Pyś vermutete, daß es schließlich auch sie war, die der Widerstandsbewegung den Plan der SS mitteilte, sämtliche Lagerinsassen vor der Evakuierung zu ermorden.22
Wie wichtig die Tätigkeit Strombergers war, geht auch aus der Tatsache hervor, daß jene Flugblätter, die von der Widerstandsbewegung in Wien verteilt wurden, auf Material beruhte, das von ihr aus Auschwitz herausgeschmuggelt worden war. Hermann Langbein berichtet darüber:
"Für viele aus unserem Kommando beförderte und empfing sie Post, auch für mich. Als ich ihr das erste mal einen Brief an die Meinen in Wien übergab, ließ ich ihn offen. Vor meinen Augen klebte sie ihn ungelesen zu. Einmal, als sie auf Urlaub nach Hause fuhr, bot sie mir an, bei der Durchreise meine Angehörigen in Wien zu besuchen. Damals habe ich ihr die Unterlagen mitgegeben, die von meinem Bruder in einem Flugblatt verarbeitet wurden, worüber ich schon in anderem Zusammenhang berichtete. Um Schwester Maria möglichst wenig zu gefährden, beschaffte Ernst (Burger, der Verf.) eine Kleiderbürste, deren Holz ausgehöhlt war. In der Höhlung verbargen wir die Papiere. Die Bürste wurde so zusammengeschraubt, daß die Schraubenköpfe zwischen den Bürstenhaaren verborgen waren. Schwester Maria nahm die Bürste, ohne zu fragen."23
Im August oder September 1944 fuhr Maria Stromberger ein weiteres Mal für einige Tage auf Urlaub nach Bregenz. Psychisch aufgrund der Belastungen im Konzentrationslager am Ende, hatte sie den Plan gefaßt, über die nahe Grenze in die Schweiz zu fliehen. Als Edward Pyś von diesem Plan erfuhr, informierte er die übrigen Mitglieder der Widerstandsbewegung. Einer dieser Männer schließlich bat sie, von ihrem Plan abzulassen, da sie für die Häftlinge im Lager als Kurier unentbehrlich sei. Maria Stromberger versprach schließlich, von ihrem Urlaub zurückzukehren.24
Sie hielt ihr Versprechen und überreichte darüberhinaus bei ihrer Rückkehr Edward Pyś sogar noch zwei Revolver, Kaliber 6,35 mm und Kaliber 9 mm, samt Munition, die ihrem Vater gehört hatten.25
Da zum selben Zeitpunkt die russische Front immer näherrückte und die Liquidierung aller Lagerinsassen zu befürchten war, gab es von Seiten der Häftlinge immer mehr Fluchtpläne. Die Widerstandsbewegung wollte mit der Roten Armee und den polnischen Partisanen unbedingt Kontakt aufnehmen, um die Beseitigung aller ungeliebten Zeugen durch die SS zu vereiteln. Im Sommer 1944 gelang es einigen Gefangenen, in durchdachten und gut organisierten Aktionen zu entkommen. Unter ihnen befand sich auch der Österreicher Josef Meisel.26 Die Widerstandsbewegung beschloß, am 27. Oktober 1944 einigen weiteren Häftlingen die Flucht zu ermöglichen. Sie hatten den Auftrag, die Befreiung des Lagers von außen zu koordinieren. Auch die zwei mit der Krankenschwester unmittelbar zusammenarbeitenden Häftlinge, Edward Pyś und Zbyszek Raynoch, sollten an diesem Tag zusammen mit weiteren Polen und drei Österreichern aus dem Lager fliehen.27
Pyś verpaßte den Treffpunkt - wie sich herausstellen sollte, zu seinem Glück. Denn einer der bestochenen Fluchthelfer erwies sich als SS-Spitzel und fuhr die Gefangenen mit seinem LKW statt in die Freiheit direkt zur "politischen Abteilung". Zwei polnische Häftlinge konnten sich mit Strychnin, das sie sich vorsorglich besorgt und mitgenommen hatten, vergiften und entgingen so den Folterungen durch die SS. Zwei weiteren Polen und den drei Österreichern, Ludwig Vesely, Rudolf Vriemel und Ernst Burger, gelang dies nicht. Nach wochenlangen Folterungen, bei denen sie aber allesamt ihr Wissen nicht preisgaben, wurden sie schließlich öffentlich am 30. Dezember 1944 an der berüchtigten Stange vor der Häftlingsküche erhängt.28
Das Fehlschlagen der Flucht war Hauptursache dafür, daß es der "Kampfgruppe Auschwitz" bei der Evakuierung des Lagers nicht gelang, den geplanten Aufstand auch durchzuführen:
"In der Schlußphase der Geschichte von Auschwitz hat die Widerstandsbewegung keine entscheidende Rolle mehr spielen können", meint etwa Hermann Langbein.29
Maria Stromberger hatte vom Fluchtversuch der ihr untergebenen Häftlinge gewußt, diese hatten sie im vorhinein informiert. Das Fehlschlagen der Flucht, der Tod eines der beiden und die ständige Gefahr, in der sie schwebte, bedrückte sie sehr.
Nicht zuletzt aufgrund ihrer psychischen Belastung erkrankte Maria Stromberger im Winter 1944/45. Seit Wochen hatte sie zwei Bücher verwahrt, die ihr von der Widerstandsbewegung übergeben worden waren und die sie einem Mittelsmann übergeben hätte sollen. Doch der Kontakt ließ sich nicht herstellen.
Als sie sich und die Bücher nach einem Bombenangriff, bei dem der Bunker für die Schwestern zerstört wurde, nur mit Mühe aus dem Schutt befreien konnte, bat sie die Widerstandsbewegung im Lager, die "heiße Ware" wieder zurückzunehmen. Kurz vor Silvester 1944 geschah das dann auch.
Anfang Jänner 1945 veranlaßte Dr. Wirths, daß die an den Gelenken erkrankte Schwester, der er Bettruhe verordnet hatte, nach Berlin abberufen wurde. Schon vorher war Maria Stromberger darüber erstaunt, daß sie von Dr. Wirths mit Morphium behandelt wurde. Sie nahm das vom Arzt verschriebene Morphium zwar nicht ein, wurde aber von ihm dennoch als Morphinistin eingestuft. Von Berlin wurde Maria Stromberger in die neurologische Abteilung eines Prager Spitals überwiesen, wo der behandelnde Arzt laut Krankengeschichte ebenfalls Morphiumsucht diagnostizierte. Die Krankenschwester wehrte sich gegen die ihr unverständliche Diagnose und verlangte eine genaue Untersuchung, was vom Arzt aber abgelehnt wurde. Nach einem Genesungsurlaub gelangte sie dann über Umwege wieder nach Bregenz.30
Erst allmählich wurde Maria Stromberger bewußt, daß Dr. Wirths ihr mit seiner Diagnose wahrscheinlich das Leben gerettet hatte. Ihre Situation im Lager war offensichtlich schon sehr kritisch geworden. Auch Hermann Langbein stellt diese Vermutung an und meint, anders sei die Versetzung Strombergers im Jänner 1945 von Auschwitz weg nicht zu erklären.31
". . . Den Reichtum an Liebe verstreut!"
Die Tragödie vieler Widerstandskämpfer gegen das Dritte Reich spiegelt sich - was die Zeit nach 1945 anbelangt - wohl selten in einer Person so kraß wie bei Maria Stromberger. Aus den vielen Schreiben,32 die sie nach ihrer Rückkehr nach Bregenz an einige überlebende ehemalige Häftlinge - vor allem an Edward Pyś - richtete, klingt deutlich Müdigkeit durch.
Am 20. Februar 1946 meinte sie in einem Brief33 an Edward Pyś: "Von mir kann ich nicht viel berichten. Ich bin wieder gesund. Von Auschwitz wurde ich nach Berlin kommandiert, von dort nach Prag. Dort blieb ich bis zum 31. Jänner 1945, und dann gelang es mir noch kurz vor Torschluß, nach Hause zu kommen. Ich habe nur Glück gehabt. Auch bei der Beschießung von Bregenz ist mir nichts passiert, und jetzt leben wir so dahin und warten auf bessere Zeiten."
Doch die besseren Zeiten sollten noch auf sich warten lassen. Denn Maria Strombergers Tätigkeit als Krankenschwester in Auschwitz kam auch den französischen Besatzungsbehörden zu Ohren, die die Frau im Frühjahr 1946 verhaften ließen. Man warf ihr vor, während ihrer Tätigkeit in Auschwitz Häftlinge mit Phenolspritzen getötet zu haben.
Mit Phenolinjektionen direkt ins Herz wurde in Auschwitz mit den Massenmorden an den Juden begonnen, bis schließlich ab Ende 1941 hauptsächlich das Giftgas "Zyklon B" für die Massenmorde verwendet wurde.
Maria Strombergers Beteuerungen wurde anfangs nicht geglaubt, zusammen mit ehemaligen "Größen" des NS-Staates in Vorarlberg wurde sie im Internierungslager in Brederis inhaftiert. Aus diesem Lager schrieb sie am 18. Juli 1946 einen erschütternden Brief an ihren Freund Edward Pyś. Nachdem sie ihm eingangs für sein aufgenommenes Studium viel Glück wünschte und ihm mitteilte, wie stolz sie auf seine Leistungen sei, kommt sie schließlich auch auf ihre Situation zu sprechen:
"Was mich anbelangt, so bin ich wieder ganz gesund! Mein Herz streikt nicht mehr, und der Arm ist wieder voll beweglich. Gegenwärtig befinde ich mich in einem Internierungslager! Ich stehe im Verdacht, während meiner Tätigkeit in Auschwitz Häftlinge mit 'Phenol' behandelt zu haben. Lachen sie nicht, Edek. Es ist Ernst! Ich bin sehr froh, daß man mich nach ein paar Wochen Gefängnis hierher gebracht hat, die Behandlung ist durchaus menschlich, und ich kann mich in gewissen Grenzen frei bewegen und bin in Gottes freier Natur. Ich habe es auch arbeitsmäßig sehr gut. Ich darf sogar Kaffee kochen (wenn ich einen habe)! (...)
Josef34 bemüht sich bereits, mich herauszuholen, und es ist wohl nur mehr eine Frage der Zeit, meine Hände sind rein, Sie wissen ja, Edek, und Sie brauchen nicht traurig sein! Wissen Sie, ich bin mitten unter Nazis, SS, Gestapo!! Ich, als ihr größter Feind! Und muß ihre Redensarten täglich anhören über die ,Ungerechtigkeit', höre Klagen, was die Menschen jetzt mit ihnen tun. Dann stehen vor meinem geistigen Auge die Erlebnisse von Auschwitz!!
Ich verspüre den Geruch verbrannten Fleisches in der Nase, ich sehe die Elendszüge der einrückenden Kommandos mit den Toten hinterher, ich verspüre die würgende Angst, welche ich jeden Morgen um Euch gehabt habe, ehe ich Euch wieder gesund vor mir sah, und ich könnte diesen hier ins Gesicht schreien und blind auf sie losgehen. Das Tollste daran ist, daß ich noch still sein muß, sonst boykottieren sie mich noch.
Aber auch diese Zeit wird vorübergehen, und ich werde wieder frei sein. Was ich dann beginne, weiß ich nicht. Ich fühle mich so leer und ausgeschöpft und habe keine Freude. Meinen Reichtum an Liebe habe ich, so scheint mir, in Auschwitz verstreut, meinen Zweck habe ich erfüllt, was soll ich noch mehr? Wissen Sie, es ist so schwer, ohne Illusionen weiterleben zu müssen, aber was soll ich tun? Vielleicht gehe ich, wenn meine Sache geklärt ist in die Schweiz. Ich habe Sehnsucht nach Ruhe und Stille ..."35
Es sollte schließlich noch bis zum 23. September 1946 dauern, bis Maria Stromberger aus der Haft entlassen wurde. Vor allem Interventionen aus Polen hatten bewirkt, daß sie nicht vor ein Gericht gestellt wurde. Denn in diesem Fall hätte die Haft wahrscheinlich noch mehrere Monate angedauert.36
Pläne, als Heilmasseuse einen neuen Beruf zu ergreifen, zerstoben ebenso wie die Pläne zu einer Übersiedlung nach Wien oder in die Schweiz. Zwar war ihr - wie sie in einem Brief schreibt - aufgrund ihrer Erlebnisse in Vorarlberg "der Aufenthalt in Bregenz gründlich verleidet"37, sie blieb aber dennoch in ihrer Wohnung in Bregenz.
Aufgefordert durch ehemalige Häftlinge erklärte sich Maria Stromberger im Frühjahr 1947 bereit, nach Warschau zu fahren, um dort im Prozeß gegen den ehemaligen Lagerkommandanten Rudolf Höss auszusagen. Diese Aussage hielt sie für ihre Pflicht, denn in Fragen Entnazifizierung meldete sie Zweifel an der Konsequenz der Behörden an, wie einem Brief zu entnehmen ist:
"Ich weiß von keiner der ehemaligen ,Größen' von Auschwitz etwas. Die haben sich fast alle ,dünne' gemacht. Wo ist die Familie vom Lagerkommandanten Höss geblieben und der Massenmörder Grönke??38 Dafür habe sie mich für einen guten Fang gehalten!!! Nun ich will nicht bitter werden, sondern Gott danken, daß ich frei geworden bin!"39
Auch bei der Vorbereitung des Prozesses gegen SS-Brigadeführer Dr. Carl Clauberg, der als Gynäkologe in Auschwitz verbrecherische Experimente an weiblichen Häftlingen durchgeführt hatte und 1956 in Kiel verhaftet worden war, war Maria Stromberger beteiligt. Hermann Langbein, der als ehemaliger Häftling im Auftrag des "Comité International des Champs" Beweise gegen Clauberg suchte, stand diesbezüglich in einem regen Briefverkehr mit der ehemaligen Krankenschwester.40
Die in Vorarlberg völlig unbekannt gebliebene Frau wurde vom Bundeskongreß des KZ-Verbandes Anfang November 1955 in Bad Goisern zur Ehrenpräsidentin ernannt, eine der wenigen Würdigungen, die diese Frau nach 1945 erleben durfte.
Die parteilose Katholikin war offensichtlich zwischen die politischen Fronten geraten. Von den Kommunisten wurde sie ausgezeichnet und respektiert, war ihnen aber weltanschaulich sehr ferne. Dennoch stellte sie auch hier den menschlichen Kontakt vor politische Überlegungen. Von der in Vorarlberg herrschenden ÖVP wurde sie erst gar nicht zur Kenntnis genommen. Oder gab es bewußte politische Vorbehalte? Traute man dieser Frau, die in Auschwitz so eng mit Kommunisten zusammengearbeitet hatte, in ideologischer Hinsicht nicht? Jedenfalls wurde von einer ehemaligen ÖVP-Landtagsabgeordneten, die ansonsten große Stücke auf ihr Zusammenwirken mit der ÖVP-Kameradschaft der politisch Verfolgten hält, noch am 25. Jänner 1988 in einem Leserbrief in der "Neuen Vorarlberger Tageszeitung" der Name Maria Stromberger als völlig unbekannt bezeichnet:
"(Die) Jahre des Grauens (hat sie jedenfalls) überlebt und starb nicht an deren Folgen."41
Kehren wir von diesem parteipolitischen Intermezzo zurück zum Menschen. Ihren geliebten Beruf als Krankenschwester konnte Maria Stromberger nach den Erlebnissen in Auschwitz nicht wieder aufnehmen. Als Hilfsarbeiterin kam sie 1946 in einem Textilbetrieb in Bregenz unter. Unbeachtet von der Öffentlichkeit lebte sie hier bis zum Jahre 1957.
Ab 18. Mai 1957 zog ihr ein Bregenzer Zahnarzt - trotz heftigster Einwände der herzkranken Frau - zehn Zähne auf einmal. Die Frau konnte noch mit ihrem Fahrrad in ihre Wohnung in der Heldendankstraße fahren, brach dort aber vor ihrer Wohnungstür tot zusammen. Auf ihren ausdrücklichen Wunsch hin, wurde ihr Leichnam verbrannt.42 In Lindau-Äschach wurde die Urne Maria Strombergers beigesetzt. Nur noch ein Bild ist von diesem inzwischen aufgelassenen Grab vorhanden.43 In Vorarlberg erinnert weder ein Straßenname, noch eine Tafel oder der Name einer Schule an diese Frau, den "Engel von Auschwitz", wie sie von den Häftlingen genannt wurde.
Wäre es im Ge- und Bedenkjahr 1988 nicht endlich Zeit dafür?
1 Vgl. "Erklärung" von Edward Pyś vom 16. September 1960 vor dem Kustos des staatlichen Museums in Auschwitz; Kopie im DÖW, Zl. 4469.
2 Vgl. Paczula, Tadeusz: Die ersten Opfer waren Polen. In: Adler/Langbein/Lingens-Reiner: Auschwitz: Zeugnisse und Berichte. Köln, Frankfurt 19792, S. 13-16.
3 Diese und alle folgenden nicht extra ausgewiesenen Angaben beziehen sich auf schriftliche Auskünfte des staatlichen Museums in Auschwitz, der Herren Hermann Langbein und Edward Pyś, bei denen ich mich hiermit bedanken möchte.
4 Aussage der Maria Stromberger im Prozeß gegen den Lagerkommandanten von Auschwitz Rudolf Höss am 10. Februar 1947 in Warschau; DÖW 4469.
5 Zit. n. Langbein, Hermann: Menschen in Auschwitz. Wien 19722, S. 518; vgl. auch Pichler, Meinrad: Humanitäre Hilfe. In: J.-A.-Malin-Gesellschaft (Hg.): Von Herren und Menschen. Verfolgung und Widerstand in Vorarlberg. Bregenz 1985, S. 186-194, S. 187.
6 Langbein, Hermann: Menschen in Auschwitz. Wien 1972, S. 518.
10 Abschrift der Prozeßakten im DÖW, Zl. 4469.
13 Zit. n. Langbein, Hermann: Menschen in Auschwitz. Wien 1972, S. 519.
16 Aussage der Maria Stromberger im Prozeß gegen Rudolf Höss 1947; Abschrift im DÖW, Zl. 4469/59.
17 Zit. n. Maria Stromberger im Prozeß gegen Rudolf Höss; DÖW 4469/64.
19 Vgl. Langbein, Hermann: Menschen in Auschwitz. Wien 1972, S. 432.
20 Vgl. Langbein, Hermann: Die Kampfgruppe Auschwitz. In: Adler/Langbein/Lingens-Reiner (Hg.): Auschwitz: Zeugnisse und Berichte. Köln, Frankfurt 19792, S. 227-238.
21 Vgl. Meisel, Josef: "Jetzt haben wir Ihnen, Meisel!" Kampf, Widerstand und Verfolgung eines österreichischen Antifaschisten (1911-1945). Wien 1985, S. 140 f.
23 Langbein, Hermann: Menschen in Auschwitz. Wien 1972, S. 520.
24 Aussage von Maria Stromberger am 13. Verhandlungstag im Prozeß gegen Rudolf Höss; DÖW, Zl. 4469.
26 Vgl. Meisel, Josef: "Jetzt haben wir Ihnen, Meisel!" Kampf, Widerstand und Verfolgung eines österreichischen Antifaschisten (1911-1945). Wien 1985, S. 144-150.
27 Vgl. Langbein, Hermann: Menschen in Auschwitz. Wien 1972, S. 304 ff.
28 Schriftliche Mitteilung von Edward Pyś an den Verfasser vom 13. Oktober 1987; außerdem "Volksstimme" vom 28. Dezember 1955.
29 Langbein, Hermann: Menschen in Auschwitz. Wien 1972, S. 306.
30 Aussagen im Prozeß gegen Rudolf Höss; DÖW, Zl. 4469/69f.
31 Vgl. Langbein, Hermann: Menschen in Auschwitz. Wien 1972, S. 521.
32 Kopien aller zitierten Briefe im Besitz des Verfassers.
33 Kopie im Besitz des Verfassers.
34 Ein ehemaliger polnischer Häftling aus Auschwitz, der zur Genesung einige Monate bei Maria Stromberger und ihrer Schwester in Bregenz lebte.
35 Maria Stromberger an Edward Pyś vom 18. Juli 1946; Kopie im Besitz des Verfassers.
36 Das geht aus einem Brief von Maria Stromberger an Edward Pyś vom 3. November 1946 hervor; Kopie im Besitz des Verfassers
38 Erich Grönke war als Berufsverbrecher ehemaliger Häftling in Auschwitz, wurde aber von Höss protegiert und schließlich freigelassen. Er avancierte zum Direktor einer Lederfabrik in Auschwitz; vgl. KL Auschwitz in den Augen der SS. Höss. Broad. Kremer. Auschwitz 1973, S. 20 und 294.
39 Maria Stromberger an Edward Pyś am 3. November 1946; Kopie im Besitz des Verfassers.
40 Kopie der Briefe im Besitz des Verfassers.
41 Zit. n. "Neue Vorarlberger Tageszeitung", 25. Jänner 1988.
42 Vgl. Brief von Karoline Greber an Hermann Langbein vom 29. Juli 1957; Kopie im Besitz des Verfassers.
43 Vgl. Fein, Erich: Die Steine reden. Gedenkstätten des österreichischen Freiheitskampfes. Mahnmale für die Opfer des Faschismus. Eine Dokumentation. Wien 1975, S. 275.